Klassik Heute (Germany) 10/10/10 "Michala Petris Aufnahmeserie mit zeitgenössischen Konzerten für Blockflöte und Orchester gehört zu den wichtigsten und ambitioniertesten Projekten in der Geschichte des Instruments"
September 23, 2015
Heinz Braun
Michala Petris Aufnahmeserie mit zeitgenössischen Konzerten für Blockflöte und Orchester gehört zu den wichtigsten und ambitioniertesten Projekten in der Geschichte des Instruments. Der wohl kaum zu überbietende Standard, den die bislang erschienenen Produktionen bezüglich musikalischer, tontechnischer und auch editorischer Qualität gesetzt haben, bestätigt sich auch in der neuesten Folge mit Werken aus Dänemark und von den Färöer-Inseln.
Dass Michala Petri hier zum dritten Mal Thomas Koppels anrührendes und meisterhaft orchestriertes, modernes Sterntaler-Märchen Moonchild’s Dream eingespielt hat, lässt auf eine ganz besondere Beziehung zu diesem Werk schließen. Die vorliegende Aufnahme gerät denn auch zur musikalisch schlüssigsten, fast ist man geneigt zu sagen perfektesten Aufnahme des Stücks. Petris kristallines Spiel verzaubert den Hörer von Beginn an. Gänzlich andere Wege beschreitet Pelle Gudmundsen-Holmgreen in seinem 2014 fertiggestellten Chacun Son Son: Die Blockflöte agiert hier eher als „primus inter pares“ der Bläsersektion des Orchesters denn als Soloinstrument – Musik von kraftvoller, zuweilen fast anarchischer Urgewalt, die mit harschen Blechbläserklängen, wilden Pauken-Glissandi und Schlagzeugsalven um sich selbst zu kreisen scheint. Mit den Territorial Songs des färöischen Komponisten Sunleif Rasmussen stellt Michala Petri ein außerordentlich attraktives, farbenreiches Konzert vor, das (dank des reichen Perkussionseinsatzes) rhythmischen Drive mit hoher Klangsinnlichkeit zu verbinden weiß. Die exzellent begleitenden Aalborger Sinfoniker unter Henrik Vagn Christensen setzen genau die richtigen musikalischen Akzente. Das umfangreiche, luxuriös ausgestattete farbige Booklet mit ausgezeichneten Hintergrundinformationen von Joshua Cheek bestätigt einmal mehr, dass Petri und ihr Label OUR Recordings in einer Klasse für sich spielen. Heinz Braun [24.09.2015]